Fotografie - Natur, Kultur und Geschichte
von Gruiten


Montpellier

In der Sonne liegen, im Mittelmeer baden und das freie Leben auf dem Campingplatz genießen, das waren Höhepunkte in unserem ersten Urlaub in Südfrankreich. Dabei ist aus der Begegnung mit einer französischen Familie auf einem Campingplatz eine tiefe Freundschaft entstanden. Bei unseren späteren Besuchen in Südfrankreich hatten wir so hervorragende Reiseführer. Sie haben uns Kultur und Geschichte dieser Region nähergebracht. Diese Eindrücke und die gemeinsamen Erlebnisse möchten wir an Sie weitergeben. Beginnen wollen wir mit Montpellier.

Montpellier ist eine der größten Städte an der französischen Mittelmeerküste mit circa 290.000 Einwohnern und gehört zur Region Okzitanien (eine französische Region, die am 1. Januar 2016 durch den Zusammenschluss der bisherigen Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées entstand). Nicht alles was interessant  und spannend ist können wir zeigen, aber einige wichtige Sehenswürdigkeiten wie der Place de la Comédie, die gotische Kathedrale Saint-Pierre de Montpellier, Bilder aus dem Botanischen Garten sowie Porte du Peyrou oder das Wasserreservoir Chateau d’ Eau werden wir auf unser Tour durch Montpellier besuchen.

Place de la Comédie
  • Der Place de la Comédie liegt mit dem Brunnen der drei Grazien (Les trois graces) zwischen dem Hauptbahnhof und der Altstadt der Oper.

    Der im 18. Jahrhundert erbauten Opéra Comédie verdankt der Platz den Namen..

Der Place de la Comédie

Unsere Besichtigungstour und Bilderreise starten wir auf dem Place de la Comédie. Der Platz ist einer der zentralen Punkte in Montpellier. Mit dem Auto dorthin zu fahren ist nicht ratsam. Für unsere Tour wählen wir die Straßenbahn. Geparkt wird am Stadtrand auf einem der ausgewiesenen Park & Ride Plätze (in Montpellier Park-&Tram-Plätze). Mit der Straßenbahn geht es dann direkt ins Zentrum auf den Place de la Comédie.

Größe und architektonische Gestaltung des Platzes sind beeindruckend. Rechts und links stehen wunderbare alte representative Häuser mit großartig geschmückten Fassaden. Cafés und Bistros laden überall zu einer kleinen Pause ein. Unter schattenspendenden Sonnenschirmen kann man entspannt seinen Kaffee genießen. Shoppen ist auch kein Problem. Die Geschäfte warten nur auf Ihren Besuch.

Place de la Comédie
  • Die representativen Bauten mit den reich verzierten Fassaden geben dem Platz ein mondänes Aussehen.
Place de la Comédie
  • In den Stassencafés kann man entspannen und findet unter den Sonnenschirmen Schatten vor der intensiven Sonne.

Die Altstadt

Wir beginnen unseren Rundgang am Brunnen vor dem Park L'esplanade Charles-de-Gaulle. Unter Platanen rechts und links der breiten Promenade herrscht eine angenehme Temperatur. Auf der einen Seite stehen attraktive Villen, auf der anderen Seite hat man an den Nachwuchs gedacht. Ein großer Spielplatz mit zahlreichen Spielgeräten erfreut die Kleinen. Vor dem Museum Fabre biegen wir ab in eine der Altstadtgassen. An der Rückseite des Museums empfängt uns der Künstler mit Palette und Pinsel in der Hand auf der Suche nach neuen Motiven. Leider reicht die Zeit nicht um die zahlreichen Schätze des Museums zu bewundern.

Im Schatten der engen Gassen herrscht ein ungezwungenes mediterranes Treiben. Autofahren ist nicht erlaubt, aber dafür gehen wir schon einmal einem Motorrollerfahrer aus dem Weg. Interessante Geschäfte und Boutiquen finden unsere Aufmerksamkeit und dazwischen haben sich Cafés und Restaurants angesiedelt.

Viele Hausfassaden sind mit Zierelementen versehen. Besonders interessant sind für uns die schmiedeeisernen Balkongitter, die mit unterschiedlichen Ornamenten versehen sind. Zusätzlich beleben Sträucher und Blumen die Balkonflächen. Große Balkontüren werden bei Bedarf mit hölzernen Fensterläden verschlossen. Auch Bäume breiten in den engen Gassen ihre Blätterdächer aus, so dass die Wohnungen kühl bleiben.

Park L'esplanade Charles-de-Gaulle
  • Eingang zum Park L'esplanade Charles-de-Gaulle.
Gasse in die Altstadt
  • Auf dem Weg in die Altstadt
Rückseite Musée Fabre
  • Das Musée Fabre wurde 1825 von dem Maler François-Xavier Fabre gegründet. Zwischen 2003 und Januar 2007 wurde es aufwendig renoviert. 

Musée Fabre
  •  Das Museum beherbergt etwa 1.800 Gemälde, 4.000 Zeichnungen, 1.500 Grafiken und einige hundert Skulpturen (Stand: 2007). 
  • Interessant sind die schmiedeeisernen Balkogitter mit den verschiedenen Ornamenten. Pflanzliches Grün sorgt zusätzlich für Leben und Frische.
  • Hölzerne Fensterläden schützen vor einer intensiven Sonnebestrahlung und halten die Innenräume angenehm kühl.
  • Bäume breiten hier in den engen Gassen ihre Blätterdächer aus.
  • Interesssante Geschäfte und Boutiken erregen unsere Aufmerksamkeit.

Carré Sainte-Anne

Auf unserem Rundgang durch die Altstadt kommen wir zur ehemaligen Kirche Carré Sainte-Anne. Sie wurde während des Wirtschafts-aufschwungs von Montpellier im 19. Jahrhundert erbaut. Der majestätische Glockenturm ist fast überall in der Stadt sichtbar. Inzwischen ist die Kirche entweiht und in einen Kulturraum (Carré Sainte-Anne) umgewandelt worden. Entstanden ist ein Museum für zeitgenössischer Kunst, in dem das ganze Jahr über Ausstellungen und Events stattfinden. 

  • Das Carré Sainte-Anne wurde nun in einen Kulturraum und ein Zentrum für zeitgenössische Kunst umgewandelt. Dort werden das ganze Jahr über Ausstellungen und Festivals veranstaltet. Das Management hat immer versucht, lokale zeitgenössische Künstler (Maler, Fotografen, bildende Künstler usw.) auszustellen. Sein umgebautes Kirchenschiff hat eine Fläche von 600 Quadratmetern.
  • Im Viertel rund um die Kirche mit seinen Plätzen und malerischen Gassen herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre. Kunstgalerien, Geigenbauer sowie Cafés und Restaurants haben sich angesiedelt. Das unterstreicht noch einmal den künstlerische Anspruch des Viertels.

Weiter geht die Tour durch die Altstadt. Uns fällt auf, dass in den engen Gassen Kunstdrucke hängen. Das wiederum zeigt, dass Kunst in Montpellier eine wichtige Rolle spielt. Schließlich gehört das Museum Fabre zu den bedeutendsten des Landes.

In einem gemütlichen Restaurant im Schatten unter Bäumen nehmen wir eine kleine Stärkung zu uns. Danach verlassen wir langsam die Altstadt. Ein Parkplatz nur für Motorroller — so etwas haben wir bisher noch nie gesehen — zeigt uns, dass wir Rue Foch, die man auch „Champs-Elysées“ von Montpellier nennt, erreicht haben.

  • Man trifft sich und unterhält sich.
  • Kunst spielt eine wichtige Rolle in Montpellier.
  • In einem einem Café unter Bäumen zu sitzen ist besonders angenehm.
  • Ein Parlplatz nur für Motorroller und Fahrräder

Rue Foch

Rue Foch ist eine der wichtigsten Straßen in Montpellier. Sie verbindet die Altstadt mit Porte du Peyrou und der Promenade du Peyrou. Nicht nur Luxusboutiqen und exklusive Restaurants haben sich hier angesiedelt, auch wichtige Institutionen wie die Präfektur oder das im neoklassischen Stil erbaute Gerichtsgebäude haben hier ihren Platz. Am Ende der Straße erreichen wir den Höhepunkt unserer Besichtigungstour. Vor uns liegt Porte du Peyrou oder der "Arc de Triomphe" von Montpellier.

  • Als Bindeglied zwischen der Präfektur und der Porte du Peyrou (auch Arc de Triomphe von Montpellier) hat die Rue Foch eine besondere Bedeutung. Sie ist luxuriös und führt geradlinig zum eigentlichen Zentrum der Stadt, der Porte du Peyrou und der Promenade du Peyrou.
  • Die Präfektur ist der Amtssitz des obersten Verwaltungsbeamten, dem Präfekten des Départements Hérault. Sie liegt gemäß der Wichtigkeit im Zentrum der Stadt.
  • Der Place des Martyrs-de-la-Résistance liegt im historischen Zentrum von Montpellier. Es trägt seinen Namen zu Ehren der Märtyrer des Widerstands. Im Zweiten Weltkriegs war die nahe gelegene Präfektur ein Ort für Widerstandskämpfer.
  • Das historische Gerichtsgebäude von Montpellier (Palais de Justice) ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Herzen von Montpellier. Dort ist derzeit das Schwurgericht und das Berufungsgericht angesiedelt. Die übrigen Justizverwaltungen wurden in einen neuen Justizpalast verlegt.

Porte du Peyrou

Der Triumphbogen, eingerahmt von Gebäuden im neoklassizistischen Stil, steht vor uns und strahlt in seinen warmen Beige-Ockerfarben in der Sonne. Er wurde zum Ruhm von König Ludwig XIV. errichtet.

Einst lag hinter dem Tor der Stadtgraben. Mit Hilfe einer Zugbrücke konnte der Graben überquert werden. Heute übernimmt die Aufgabe eine moderne, breite Straßenbrücke.

Auf dem Dach des Triumphbogens weht die Trikolore. Ein majestätischer Anblick, der natürlich sofort an Paris und den Arc de Triomphe erinnert. Oberhalb des Torbogens befindet sich das Wappen des französischen Adelsgeschlechts der Bourbonen. Schaut man durch den Torbogen sieht man auf der dahinter liegenden Seite die Grünanlage Promenade du Peyrou, die Reiterstatue Ludwig des XIV sowie den Wasserturm Chateau d ’Eau.

  • Die Rue Foch führt auf gerader Linie auf die Promenade du Peyrou. Es ist die Heimat von Montpelliers eigenem Arc de Triomphe, auch bekannt als Porte du Peyrou. Sie ist ein Denkmal für König Ludwig XIV. von Frankreich. Es wurde 1690 vom französischen Architekten François d’Orbay entworfen, der auch eine Rolle bei der Schaffung einiger der berühmtesten Wahrzeichen Frankreichs wie Versailles spielte.
  • Der Bogen hat vier Reliefs, die wichtige Ereignisse aus der Regierungszeit Ludwigs XIV. zeigen. In der Nähe wurde 1718 eine Statue von Ludwig XIV. zu Pferd aufgestellt. Andere Werke umfassen den neoklassizistischen Wasserturm, eine reich verzierte Zisterne am Ende des Aquädukts aus dem 18. Jahrhundert, mit dem das Wasser der Stadt über 14 Kilometer von der Saint-Clément-Quelle entfernt wurde. Der Park wurde 1774, dem Datum der Thronbesteigung Ludwigs XVI., vom Architekten Jean Giral fertiggestellt.


Promenade du Peyrou

Die Promenade du Peyrou gehört zu jeder Besichtigungstour. Dort angekommen stehen wir zuerst unter der Reiterstatue Ludwig XIV., danach folgen der barocke Wasserturm Château d’ Eau du Peyrou und das beeindruckende Aquädukt Sainte Clément.

Der barocke Wasserturm Château d’ Eau du Peyrou erhebt sich imposant am Ende des Platzes. Das darunter liegende Wasserbecken erfreut mit seinem kühlen Wasser nicht nur Jung und Alt sondern auch Hunde, die einen unglaublichen Spaß haben kleine Bälle aus dem Wasser zu fischen.

Eine Treppe auf der Rückseite des Wasserturms ermöglicht einen herrlichen Blick über einen Teil der Stadt. Die 22 Meter hohen Arkaden des Turms fügen sich wunderbar in den Gesamteindruck der groß angelegten Promenade ein.

Das Wasser für den Wasserturm wurde über das im 17. Jahrhundert erbautes Aquädukt Sainte Clément, das wie eine kleine Kopie des Pont du Gard aussieht, in den Turm geleitet. Die Strecke ist 880 Meter lang und verläuft durch das Stadtviertel Les Arceaux. Doch bevor das Wasser den Turm erreichte hatte es einen 14 Kilometer langen Weg von der Quelle bei St. Clément zurückgelegt. Der Zweck war die öffentlichen Wasserentnahmestellen und die Springbrunnen in Montpellier mit Wasser zu versorgen.

Wir genießen den Anblick der Bauwerke, den Blick auf die Stadt, den Park mit den exakt geschnittenen Bäumen und machen uns auf den Weg zur zur medizinischen Fakultät der Universität und zur Cathédrale Saint-Pierre, die nur einige hundert Meter entfernt liegen.

  • Gegenüber dem Triumphbogens bietet die Promenade einen Ausblick auf die umliegenden Stadtviertel, das Wasserreservoir Chateau d’Eau und das beeindruckende Aquädukt Sainte Clément.
  • In der Mitte des Platzes befindet sich eine Statue Ludwig XIV, die hier nach seinem Tod 1715 aufgestellt wurde.

 

  • Wasserreservoir Chateau d’Eau mit seinen beiden 22 Meter hohen Arkaden nahe des Triumphbogens. Von dort aus wurden die Springbrunnen und öffentlichen Wasserentnahmestellen befüllt unter anderem auch die Fontaine des Trois Graces auf dem Place de la Comedie.


  • Der Aquädukt Sainte Clément wurde 1772 fertiggestellt. Diese monumentale Wasserleitung erstreckt sich über eine Länge von 880 Meter durch das Stadtviertel Les Arceaux. Das Aquädukt führte von der 14 Kilometer entfernten Quelle bei St. Clément in die Stadt und füllte das dort gelegene Wasserreservoir Chateau d’eau.
  • Die malerische Promenade de Peyrou bietet einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt. Dieses Bild zeigt das Wohngebiet des Stadtteils Les Arceaux.
  • Dächer haben in Frankreich immer eine grafische Komponente und sind daher für den Fotografen eine willkommende Gelegenheit ein Foto zu machen.
  • Die Promenade du Peyrou mit der Reiterstatue Ludwig des XIV  ist ein wunderbarer Ort zum Entspannen und Genießen.

Université Montpellier (Medizinische Fakultät)

Gleich neben der Kathedrale liegt die 1220 gegründete medizinische Fakultät. Medizinische Schulen gab es seit 1137 in Montpellier. Im Jahre 1180 erlaubte Wilhelm VIII. der damalige Herrscher von Montpellier, dass jedermann in Medizin unterrichtet werden kann und jedermann Medizin frei praktizieren darf.

Die medizinische Fakultät gilt als eine der ältesten in Europa.  Noch heute wird dort unterrichtet. Berühmte Absolventen wie François Rabelais, französischer Schriftsteller der Renaissance, Humanist, römisch-katholischer Ordensbruder und Mediziner (nach Wikipedia) und Nostradamus, ein französischer Apotheker, Arzt und Astrologe, (nach Wikipedia) haben dort studiert.

Den guten Ruf verdankt die medizinische Fakultät nicht zuletzt dieser von Anbeginn an geltenden Erlaubnis des Zugangs für alle Schichten und Religionen, ob Juden, Muslime oder Christen. Vor dem Eingang der Fakultät stehen die Bronzestatuen des bedeutenden französischen Mediziners Paul Joseph Barthez und des Chirurgen François de Lapeyronie.


  • Dieser monumentale Brunnen wurde 1773 auf dem Place de la Canourgue errichtet. Sein Name ist Fontaine des Licornes, der Einhornbrunnen. Im Hintergrund sieht man die mächtigen Türme der Cathédrale Saint-Pierre de Montpellier.


  • Gleich neben der Kathedrale liegt die medizinische Fakultät, gegründet 1220. Die beiden Gebäude sind fest miteinander verbunden und bilden eine Einheit. Aber schon ab 1137 gab es in Montpellier medizinische Schulen und 1180 erlaubte Wilhelm VIII. der damalige Herrscher von Montpellier, dass jedermann frei Medizin praktizieren und darin unterrichtet werden dürfe.
  • Die medizinische Fakultät gilt als eine der ältesten in Europa, die noch unterrichten. Sie kann berühmte humanistische Schriftsteller wie François Rabelais und Nostradamus nachweisen. Sie verdankt ihren guten Ruf nicht zuletzt diesem von Anfang an geltenden Erlaubnis des Zugangs für alle Schichten und Religionen, ob Juden, Moslems oder Christen. Bronzestatuen zweier Arzte bewachen den Eingang.
  • Die mächtigen Türme der Cathédrale Saint-Pierre
  • Die zwei runden Türme tragen eine Überdachung, die einem Baldachin ähnelt.

Cathédrale Saint-Pierre de Montpellier

Baulich mit der medizinischen Fakultät verbunden ist die Cathédrale Saint-Pierre de Montpellier, der nächste Punkt auf unserer Tour durch die Stadt. Sie ist römisch katholisch und Sitz des Erzbischofs der Erzdiözese Montpellier. Der Ursprung geht zurück auf eine Kapelle, die zum Kloster Saint-Benoît gehörte, dass im Jahr 1364 durch Papst Urban V.  gegründet wurde. Diese Kapelle wurde 1536 zur Kathedrale erhoben, als der Sitz des Bistums Maguelone (darüber wird noch berichtet) nach Montpellier verlegt wurde.

Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche schwer beschädigt und in den folgenden Jahrhunderten mehrmals umgebaut. 1847 wurde ihr der Titel Basilica minor verliehen. Dieser seit dem 18. Jahrhundert vom Papst verliehene Ehrentitel für römisch katholische Kirchen wird nur an bedeutende Kirchengebäude vergeben.

Zwischen 1855 und 1875 erfolgte eine weitere Vergrößerung. Die gotische Kathedrale ist seitdem die größte in der Region Languedoc-Roussillon. Auch die Glocke ist mit etwa vier Tonnen Gewicht und einem Durchmesser von 1,70 Metern die größte der Region. Geweiht wurde sie Im Jahr 1778. Dem Portal der Kathedrale ist ein ungewöhnlich aussehender baldachinartiger Bau vorgelagert, der mit zwei runden Spitztürmen abschließt. Ähnliches haben wir bisher noch nicht gesehen.

Während einer Mittagspause ist die Kathedrale verschlossen. Nach einem kleinen Rundgang durch die engen malerischen Gassen ist es dann soweit, wir dürfen eintreten. Die Grundfläche des Innenraums ist 95 Meter lang und die Höhe beträgt fast 29 Meter. Die nach oben strebenden Säulen tragen die riesige Gewölbedecke. Zusammen mit den farbigen Fenstern sorgt die gotische Bauweise für Helligkeit und Leichtigkeit. Einige Seitenaltäre sind mit großflächigen Wandgemälden geschmückt. Meine persönliche Empfindung ist, dass bei der Bedeutung der Kathedrale die innere Ausstattung etwas schmucklos ist.

  • Die gotische Kathedrale Saint-Pierre wurde nach dem Willen Papst Urbans V. Ende des 14. Jahrhunderts erbaut und danach noch mehrfach umgebaut. Sie ist die größte in der Region Languedoc-Roussillon. Dem Portal der Kathedrale ist ein ungewöhnlich aussehender, baldachinartiger Bau vorgelagert, der von zwei runden Türmen getragen wird. Die massive Bauweise der Kirche hat eine Ähnlichkeit mit einer Burg oder Festung.


  • Im Innern tragen die nach oben strebenden Säulen die riesige Gewölbedecke. Zusammen mit den farbigen Fenstern sorgt die gotische Bauweise für Helligkeit und Leichtigkeit. Einige Seitenaltäre sind mit großflächigen Wandgemälden geschmückt. Die Cathédrale Saint-Pierre trägt den Titel Basilica Minor. Dieser seit dem 18. Jahrhundert vom Papst verliehene Ehrentitel für romisch katholische Kirchen wird nur an bedeutende Kirchengebäude vergeben.
  • Schattige Plätze sind immer willkommen.
  • An Leinen hängende Bildmotive unterstreichen die Bedeutung der Kunst.
  • Die engen Gassen und Straßen sind nie langweilig.
  • Fenstertüren und Balkone sind fast immer mit schmiedeeisernen Gittern versehen. Dadurch entsteht der optische Eindruck von Leichtigkeit.

Jardin des plantes

Nach der Besichtigungstour haben wir eine Pause verdient. Der botanische Garten ist in der Nähe und bietet sich geradezu an. Er ist eine wahre Oase der Ruhe.

Bereits 1593 wurde in Montpellier der erste botanischen Garten Frankreichs unter Heinrich IV. ursprünglich aus medizinischen Gründen angelegt, um bestimmte Pflanzen zu kultivieren. Im 19. Jahrhundert wurde der Garten modernisiert. Verwaltet wird er heute durch die Universität Montpellier. Sie betreut und pflegt mehr als 2000 Pflanzenarten. Darunter sind Zypressen, Palmen, Bambus, Wildblumen und Teichpflanzen, um nur einige zu nennen.

  • Der Jardin des Plantes ist der erste und somit älteste Botanische Garten Frankreichs. Er wurde schon im Jahr 1593 unter Heinrich IV. ursprünglich aus medizinischen Gründen angelegt, um bestimmte Pflanzen zu kultivieren. Im 19. Jahrhundert wurde er modernisiert. Heute beherbergt er mehr als 2000 Pflanzenarten, von Zypressenalleen über 36 Palmensorten bis hin zu einem Bambuswald.
  • Wildblumen
  • Olivenbaum
  • Bambuswald

Eine Überraschung

Nach dem botanischen Garten geht unsere Besichtigungstour durch die wunderschöne Stadt Montpellier, die voller Kunst, Kultur und Geschichte ist, langsam zu Ende. Aber eine Überraschung haben unsere Freunde noch für uns. Sie führen uns in eine kleine enge Gasse mit tausenden Ansichtskarten die sauber sortiert auf Ständern angeboten werden. Das ist aber noch lange noch nicht alles. In den kleinen verwinkelten Geschäften findet man unglaublich viele Bilder, Biographien und Kultgegenstände von zahlreichen Künstlern und Persönlichkeiten. Ich muss gestehen, etwas ähnliches habe ich bisher noch nicht gesehen. Ein großartiger Abschluss unserer Tour.

  • Kunst am Bau
  • Eine Gasse mit Geschäften, die Kultobjekte von Künstlern und tausende Ansichtskarten vertreiben.
  • Eine unglaubliche Vielfalt an Bildern und Biographien von Persönlichkeiten.

Port Marianne

Wir wollen noch einen letzten Blick auf die neue Seite von Montpellier werfen. Port Marianne liegt am östlichen Rand der Stadt Montpellier. Dieser Stadtteil, den es vor 50 Jahren noch nicht gab, zeichnet sich durch eine moderne Architektur aus. Viele Büros, Geschäfte und Wohnungen wurden gebaut. Seit 2011 befindet sich dort auch das Rathaus. Der kürzeste Weg zum Mittelmeer beträgt etwa 10 Kilometer. Der bevorzugte Badeort Palavas-les-Flots mit seinem wunderbaren Sandstrand liegt etwa 15 Kilometer von Montpellier entfernt. Das Ziel ist durch diesen neuen Stadtteil die Stadt weiter in Richtung Mittelmeer zu öffnen.

Ein extravaganter architektonischer Höhepunkt in diesem Stadtteil ist Arbre Blanc (der weiße Baum). Er ist fünfzig Meter hoch und hat in siebzehn Etagen Wohnungen. Zusätzlich sind dort eine Galerie für zeitgenössische Kunst, zwei Lokale, ein Restaurant im Erdgeschoss und eine Bar mit Panoramablick im 17. Stock angesiedelt.

  • Mediterranes Gefühl
  • Im Hintergrund das neue Rathaus
  • Moderne Wohnanlagen
  • Parkanlage im Zentrum von Port Marianne
  • Arbre Blank, der weiße Turm
  • Farbspiele an den Häusern

Montpellier ist eine wunderschöne Stadt mit viel Kultur und Geschichte. Faszinierend waren die Gassen der Altstadt, die wunderbaren Stadthäuser an den großen Plätzen und Straßen sowie die Baudenkmäler aus vergangener Zeit. Besonders beeindruckt haben uns Porte du Peyrou, Promenade du Peyrou und Cathédrale Saint-Pierre de Montpellier. Diese Stadt ist immer eine Reise wert.


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Quellen für Daten und Fakten Wikipedia

Text und Fotos copyright E. u. P. Westerwalbesloh

 
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