Zons am Rhein – ein Spaziergang durch das Mittelalter
Kaum eine Stadt am Rhein hat eine so gute Befestigungsanlage wie die kleine Stadt Zons. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und umschließt den alten Kern der Stadt vollständig. Die Befestigungsanlage oder nennen wir sie die Stadtmauer ist sowohl von innen wie auch von außen zu besichtigen. Bei einem Rundweg trifft man auf einige der Sehenswürdigkeiten und kann die mittelalterlichen Atmosphäre von Zons genießen.
Blick von den Zonser Rheinauen auf Zons
etwas Geschichte
Die Stadt Zons wurde 1373 gegründet. Der Name ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs. Früher berührte der Rhein die Stadtmauer. Zons lag zwar ein wenig abseits der großen Handelswege, aber durch die Nähe zum Rhein lohnte es sich eine Zollstation einzurichten. 1372 zog das Zollwesen nach Zons und wurde in dem mächtigen Rheinturm einquartiert. Jedes durchfahrende Schiff wurde mit zwei bis drei Prozent Zoll auf die geladene Fracht belegt. Die Zolleinnahmen machten mehr als die Hälfte des Landesetats aus und wurden ausschließlich von rheinischen Kurfürsten und Erzbischöfen verwaltet.
Zeitweise war Zons auch eine wichtige ost-west Verbindung über den Rhein. Dafür wurde eine Fährstation eingerichtet.
In der damaligen Zeit herrschte nicht nur Frieden. Aufgrund der strategischen Lage war Zons ständig ein Schauplatz für Fehden und Unruhen. Es kam zu Zerstörungen und Belagerungen. Hungersnöte, Seuchen, Brände und Überschwemmungen verursachten den allmählichen Niedergang der Stadt. Der Brand von 1620, die Plünderungen im „Dreißigjährigen Krieg", die ständige Einquartierung von Soldaten, die von der Bevölkerung der Stadt ernährt werden mussten, beschleunigten den Zerfall. Neuansiedler hatten nicht die geringste Lust neue Gewerbebetriebe zu gründen. Erst viel später nach der französischen Herrschaft (1794-1814) wurde Zons wieder aufgebaut. Die Zollrechte wurden abgeschafft, die Stadtrechte blieben Zons erhalten.
Die Stadtmauer
Die Stadtmauer kann sowohl von innen wie auch von außen begangen werden. An der südwestlichen Seite der Stadtmauer befindet sich die 23 Meter hohe Zonser Mühle. Durch die südwestliche Lage konnte man die Hauptwindrichtung ausnutzen. Da keine gesicherten Quellen zur Erbauung der Mühle existieren, ist eine exakte Altersbestimmung nicht möglich. Sichere urkundliche Quellen zur Existenz der Mühle stammen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Wahrscheinlich wurde die Mühle zusammen mit der sie umgebenden Stadtmauer bereits zwischen 1380 und 1400 errichtet, und zwar als Mühle und gleichzeitig als Wehrturm. Die Mühle kann besichtigt werden.
Die Altstadt von Zons
Das älteste Fachwerkhaus stammt aus dem Jahr 1620. Der wehrhafte Charakter bestimmt das Bild der Stadt und heute ist Zons das am besten erhaltene Beispiel einer mittelalterlichen Festung im Rheinland.
Burg Friedestrom
Die Burg Friedestrom, früher oft auch Schloss Friedestrom genannt, ist eine ehemalige kurkölnische Landesburg in Zons. Die einstige Wasserburg liegt an der linken Rheinseite und sollte unter anderem den in Zons erhobenen Rheinzoll sichern. Sie zählt deshalb zum Typus der Zollburg. Innerhalb der Burg überstand nur noch das Herrenhaus die Zeit und beherbergt heute das Kreismuseum Zons.
Weitere Besonderheiten sind der Juddeturm, Krötschenturm, Zollturm, Rheintor und die Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit. Die Kirche St. Martinus ist tagsüber geöffnet und kann besichtigt werden. Der Schweinebrunnen am Ortseingang von Zons ist einer historischen Begebenheit aus dem Mittelalter nachempfunden. Außerdem gibt es Gaststätten die jeden Geschmack zufriedenstellen. Weitere Information findet man in der Touristeninformation Zons.
Viel Spaß bei Ihrem Besuch!
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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh