Fotografie - Natur, Kultur und Geschichte
von Gruiten

Altrheinschlinge und Rheinaue Zons

Der Rhein hat mit seinem stetig veränderten Flussbett über Jahrhunderte in diesem Abschnitt mit zwei weiten Schleifen und mehrfachen Durchbrüchen die Rheinaue geschaffen und  die Entwicklung von Zons geprägt. Im 14. Jahrhundert ließ Friedrich von Saarwerden (1370 bis 1414 Erzbischof von Köln) im Südosten des Ortes die Burg Friedestrom neu errichten. Damit erhob 1373 die Siedlung zur Stadt und sicherte  den im Jahr zuvor von Neuss hierher verlegten Rheinzoll der Erzstiftes.
Bei verschiedenen Durchbrüchen wechselte der Fluss in kurzer Zeit zweimal sein Bett. Zunächst floss der Rhein im 14. Jahrhundert an der Zonser Südseite vorbei  änderte aber in Folge des Hochwassers von 1374 seine Fließrichtung hin zur östlichen Seite der Stadt. 1550-1650 verlagerte der Rhein seinen Lauf wieder weiter nach Osten und entfernte sich somit von der Stadtmauer. Die Zollstätte Zons wurde bedeutungslos. (Quelle LVR)

Kratzspuren und Befestigungsringe an der Ostseite der Stadtmauer deuten noch heute darauf hin, dass hier die Frachtkähne anlegen mussten um Zoll zu entrichten. Jetzt befindet an der Stelle, wo früher das Bett das Rheins war ein sehr schöner Wanderweg, der direkt an der Stadtmauer entlang führt. 

Blickt man auf die weite Fläche der Rheinaue sieht man den Deich, der 1929 gebaut wurde um Zons und die gesamte Region vor Hochwasser zu schützen. Vor der Errichtung des Deiches hatte die Gegend immer wieder mit großen Überschwemmungen zu kämpfen. Die größte Katastrophe fand 1784 statt. Das Hochwasser stand in Zons etwa 3,50 Meter über Straßenniveau. Der Grund war ein sehr kalter Winter mit Schnee. Der Rhein war zugefroren. Dann setzte plötzlich eine Tauperiode ein, das Eis schmolz und staute sich, das Wasser konnte nicht richtig abfließen und erreichte letztendlich diese unglaubliche Höhe. 

Die verschiedenen Hochwasserstände sind an einer Hauswand auf der Mühlenstraße festgehalten. Erst wenn man vor diesen Markierungen steht bekommt man ein Gefühl für diese unglaubliche Wasserhöhe. (Siehe rechtes Foto) 

Die Rheinaue bei Zons

Die Rheinaue ist ein wertvoller Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Pappeln und Kopfweiden zusammen mit Landwirtschaft prägen das Landschaftsbild. Am Rheinufer wechseln sich Sand- und Schotterstellen ab. An einigen Stellen wächst Schilf bis an die Uferkante. Große Grünflächen und Flutmulden sind ein guter Schutz vor Hochwasser.

Die Rheinauen stehen unter Naturschutz. Sie werden von vielen Naturliebhabern besucht. Deshalb ist es für den Erhalt dieser Landschaft besonders wichtig, dass die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden.


Fotoimpressionen Pflanzen und Schmetterlinge 

Fotoimpressionen Ackerland und Pflanzen

Wir haben nur einen kleinen Teil dieser schönen Landschaft gezeigt. Der Blick auf den Rhein, die knorrigen Bäume, Graureier, Gänse und Möwen sind ständige Begleiter bei unseren Spaziergängen in den Rheinauen. Anschließend ein leckeres Eis oder ein Stück Kuchen mit einer Tasse Kaffee machen jeden Besuch zu einem Erlebnis.  

Falls uns bei den Bezeichnungen für Tiere und Pflanzen Fehler unterlaufen sind, melden Sie sich bei uns. Wir werden das dann natürlich korrigieren.

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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh


 
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