Nordnorwegen

Schon lange hegten wir den Wunsch, den Polarkreis zu überqueren und auf Kinnarodden, dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlands, zu stehen. Dort die unendliche Weite der Barentssee auf uns wirken zu lassen, war unser Traum. Es begann ein kleines Abenteuer, als wir diesen Traum in die Tat umsetzen konnten. Unsere Reise hatten wir für Ende August, Anfang September festgelegt: Wie wird das Wetter um diese Jahreszeit? Gibt es genug Unterkünfte? Wie viele Tage benötigen wir mit dem Auto bis zur Varangerhalbinsel? Sind die Menschen kontaktfreudig oder eher zurückhaltend? – Wir würden gerne mehr über das Leben und die Geschichte im Norden erfahren.

Unsere Sorgen waren unbegründet. Wir erlebten einen wunderschönen Spätsommer, in dem noch zu unserem Erstaunen alles in Blüte war. Die Quartiere waren immer zufriedenstellend, und die norwegische Sprache war der Schlüssel zu den Herzen der Norweger. Sie waren gastfreundlich, tolerant und ehrlich. Zu keiner Zeit hatten wir den Eindruck, unwillkommen zu sein.

Auf unserer Fahrt begegnet uns in der unendlichen Weite Nordnorwegens eine faszinierende Natur. Zunächst die Taiga mit ihren weitläufigen Moorgebieten, den hochgewachsenen, schmalen Fichten und kleinen Birken, dann die karge, mit Geröll übersäte Tundra. Nur Pflanzen und Tiere, die sich den polaren Lebensbedingungen anpassen konnten, haben hier eine Chance zu überleben. Im Westen besuchten wir den Alta-Canyon – eine geologische Besonderheit. Etwas weiter südlich beeindruckte uns die vom alpinen Charakter geprägte Lyngen-Halbinsel.

Auf unseren Wanderungen fühlten wir uns in der Größe des Landes sehr klein und – wir waren fast immer allein unterwegs. Trotz der schwierigen Bedingungen meistern die Bewohner Nordnorwegens ihr Leben. Die Anbindung an den mittleren und südlichen Teil des Landes ist dank guter Straßenverbindungen und dem Schiffsverkehr (zum Beispiel Hurtigruten) immer besser geworden. Dennoch ist es für die Norweger wünschenswert, dass die Regierung Industrie und Handel weiter ausbaut und so den jungen Menschen eine Zukunftsperspektive gibt.

Diese Internetseiten sollen eine Verbindung von Kultur und Natur aufzuzeigen. Alle Wander- und Tourenbeschreibungen sind eigene Erlebnisse. Die Karten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sind von uns passend zum Text gezeichnet worden. Die Fotografien sind in den Jahren vor 2010 entstanden und wurden einer großen Zahl von vorhandenen Diapositiven ausgesucht und digitalisiert. Der kulturelle Teil ist nach gründlichen Recherchen und mit Hilfe norwegischer Freunde entstanden. Daten und Fakten sind soweit möglich auf den aktuellen Stand gebracht. Sollten sich trotzdem Fehler eingeschlichen haben, schreiben Sie uns. Wir nehmen gerne Verbesserungsvorschläge entgegen.

Ausdrücklich bedanken wir uns bei allen, die uns unterstützt haben.
Erika u. Paul Westerwalbesloh

Quellen: Wikipedia - Fotefar mot Nord; Forlaget Press (geschichtliche Kurzbeschreibung Nordnorwegens) - Begegnungen mit Vesterålen; Tell forlag a.s. Norwegen - NAF Veibok; Norges Automobil-Forbund - Infomaterial Touristinformationen und Museen