Fotografie - Natur, Kultur und Geschichte
von Gruiten

Alta – eine erdgeschichtliche und kulturelle Entdeckungsreis


Alta ist die größte Stadt in der Finnmark. Etwa 21.145 (2022)  Einwohner leben dort. Den Stadtstatus bekam Alta im Jahre 2000. Die derzeitige Einwohnerzahl ist das Ergebniseiner Fusion mit der Talvik-Gemeinde im Jahr 1964. Ursprünglich bestand Alta aus den Dörfern Bossekop, Altagård mit Sitz des Amtmannes von Finnmark in der Zeit von 1738 bis 1814, und Elvebakken. Heute gibt es nur drei Hauptzentren: Bossekop, Elvebacken und Alta.

Zu erreichen ist Alta über zwei der wichtigsten Straßen in der Finnmark. Zum einen ist es die Europastraße 6, die quer durch die Stadt führt, und zum anderen die Provinzstraße 93, die Kautokeino mit Alta verbindet. Durch die günstige Anbindung an den Altafjord können Güter leicht verschifft werden. Eine ebenso große Bedeutung für das wirtschaftliche Wachstum hat der Flughafen, der für die Landung größerer Düsenmaschinen ausgebaut wurde. Alta ist auch ein Zentrum für Bildung. Die Stadt beherbergt das größte Schulzentrum der Finnmark.
Wirtschaft:
Die klimatisch günstige Lage im Tal des Flusses Alta begünstigt Land- und Forstwirtschaft. Im Tverrelvdalen haben Höfe durch Milchwirtschaft und Ackerbau eine wichtige Stellung zur Versorgung der Finnmark übernommen. Außer dem Fischfang und der fischverarbeitenden Industrie sind Bergbau (Kupfer) und Tourismus weitere wichtige Wirtschaftszweige.

  • Karte zur Orientierung

Ein besonders hochwertiges Produkt, das einen bedeutenden Exportplatz einnimmt, liefern die Schiefersteinbrüche südlich von Alta. Altaschiefer, kein echtes Schiefergestein, sondern ein Glimmerquarzit, wird in Platten abgebaut und ist sehr hart, abriebfest und frostsicher. Zu Fliesen geschnitten wird das Material für Hausverkleidungen, Bodenbeläge und Treppenstufen verwendet. Zahlreiche Häuser in Alta sind mit Altaschiefer verkleidet. Nördlich von Alta auf der Insel Sternøya wird Syenit, ein granitähnliches, körniges Tiefengestein, abgebaut. Es findet in der Glasindustrie Verwendung und wird in zahlreiche Länder exportiert. 

Altaelva
Altaelva heißt der untere Teil des Alta-Kautokeino Flusses und ist 49 Kilometer lang. Der obere Teil fließt durch die Gemeinde Kautokeino und heißt Kautokeinoelva. Ein landschaftlicher Höhepunkt ist der Alta Canyon, auch Sautso Canyon genannt, die größte Schlucht in Nordeuropa. Der Fluss ist bekannt für seine reichen Lachsvorkommen. Angelkarten werden in nur begrenzter Anzahl vergeben. Für eine Fanggenehmigung in einer der fünf Fangzonen muss Anfang des Jahres ein Antrag gestellt werden. Die Antragsteller nehmen an einer Verlosung teil. Nur wer ein Los gewinnt, hat das Recht, Lachse zu fangen. Die Fangsaison ist zeitlich begrenzt.

 

  • Der Altafjord

Zweimal haben wir Alta besucht. Das erste Mal auf der Europastraße 6 von Norden kommend, sehen wir am Ortseingang ein Schild mit der Aufschrift hytta ledig. Ohne zu zögern, halten wir an und fragen, ob wir das kleine Ferienhaus für einige Tage mieten können. Wir werden freundlich empfangen und sind froh, eine gemütliche Unterkunft gefunden zu haben. Der bekannte Fluss Alta mit Nordeuropas größtem Canyon, dem Alta Canyon und das Museum mit den mehrere Tausend Jahre alten Felszeichnungen am Altafjord, sind das eigentliche Ziel unserer Reise.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, machen wir noch einen kurzen Abendspaziergang am Altafjord, der nur einige hundert Meter von unserem Quartier entfernt liegt. Der Himmel ist stark bewölkt und die Sonne lässt sich heute nicht mehr sehen.

Für den nächsten Tag versprechen die Meteorologen besseres Wetter und somit steht unser Entschluss fest, den Alta Canyon aufzusuchen. Jeder regenfreie Septembertag im Norden muss genutzt werden.
Nach eingehendem Studium des Kartenmaterials und Befragung unseres Vermieters bieten sich zwei Möglichkeiten. Die erste ist eine Straße durch das Tverrelvdalen, die direkt zum Staudamm führt. Sie wird auch von den Touristenbussen genutzt, die Gäste im Sommer nach Voranmeldung zur Besichtigung des Staudamms fahren. Die andere Möglichkeit ist, von der Gargia Fjellstue zu Fuß und mit Rucksack über die Finnmarksvidda bis an den Rand des Canyons zu wandern. Die zweite Möglichkeit kommt für mich leider nicht in Betracht, da ich mir in Gamvik eine Muskelzerrung zugezogen habe.

Erlebnis Alta-Canyon

Die Wettervorhersage war zutreffend: Die Sonne scheint und wir machen uns auf den Weg zum Alta Canyon, auch Sautso Canyon genannt. Wir fahren zum Ortstei Elvebacken und biegen dort ins Tverrelvdalen ab. Die Straße ist schmal, aber gut befahrbar. Der rege Autoverkehr in Alta ist schnell vergessen. Je weiter wir ins Tal hineinfahren, desto dünner ist es besiedelt. Die teilweise schon herbstliche Finnmarksvidda umgibt uns mit kleinen Birken, Sträuchern und Moorflächen. Nach einigen Kilometern Autofahrt erkennen wir ein Halteschild. Ein

bomvei, eine gebührenpflichtige Straße, beginnt hier. Wir füllen ein kleines Formular aus und stecken den gewünschten Geldbetrag in einen Umschlag, der danach in einem gesicherten Briefkasten verschwindet. Jetzt können wir weiterfahren. Die Straße führt leicht bergauf. Die Landschaft wirkt karger und offener. Nach mehreren Kilometern Autofahrt blockiert eine durch ein dickes Schloss gesicherte Schranke die Straße. Es bleibt nur noch die Möglichkeit, das Auto zu parken und zu Fuß weiterzugehen. Wir sind unsicher: Ist

der Weg richtig, wie weit ist es noch bis zum Canyon und bleibt das Wetter stabil? Unser Vermieter hatte bemerkt, dass diese Strecke ideal für eine Fahrradtour ist. Wir haben das Auto vorgezogen und bedauern jetzt unsere Entscheidung. Aber unser Entschluss, zum Canyon zu kommen, steht fest und so machen wir uns, ausgerüstet mit Rucksack und wetterfester Kleidung, auf den Weg. Anfangs macht mir meine Muskelzerrung zu schaffen, doch mit der Zeit steigt die Vorfreude auf den Canyon und die Schmerzen sind vergessen

  • Auf dem Weg zum Canyon
  • Klare Bergseen mit grünen Uferrändern und kleinen Birkenwäldern prägen die Landschaft.
  • Wir passieren Feuchtgebiete, voll mit herrlich weißem Wollgras.

Eine üppige Natur umgibt uns. Klare Bergseen mit grünen Uferrändern und kleinen Birkenwäldern prägen die Landschaft. Wir passieren Feuchtgebiete, voll mit herrlich weißem Wollgras. Bei näherem Hinsehen wirkt es wie eine Gruppe Trolle. Die ersten Herbstboten sind angekommen: Gräser werden braun, das Laub verfärbt sich und die Beeren sind reif. Wir lernen eine mannigfaltige Finnmarksvidda kennen und vergessen, dass es kein Vergnügen ist, auf einer asphaltierten Straße zu wandern. Noch immer ist der Canyon nicht in Sicht.

Zu Anfang des Weges haben wir festgestellt, dass wir unsere Wanderkarte im Auto gelassen haben. Keiner von uns beiden hatte Lust zurückzugehen, um die Karte zu holen. Wir haben uns einfach darauf verlassen, dass dies der richtige Weg ist. Jetzt stehen wir vor einer Straßengabelung. Die Frage ist, sollen wir rechts oder links weiter gehen? Ein Blick auf die Wanderkarte hätte die Entscheidung sicher einfacher gemacht. Wir wählen den rechten Weg und sind nach einigen hundert Metern sicher die

richtige Entscheidung getroffen zu haben. Vor uns öffnet sich ein Tal, und auf der gegenüberliegenden Seite erhebt sich ein steiler Berghang. Die Straße führt bergab, und nach der nächsten Biegung liegt der Alta Canyon vor uns. Sprachlos genießen wir erst einmal diesen grandiosen Anblick. Die insgesamt 15 Kilometer lange und fast 500 Meter tief eingeschnittene Schlucht wäre von einer unberührten Natur umgeben, wenn nicht 1987 nach heftigen Protesten das Alta-Wasserkraftwerk ans Netz gegangen wäre.

  • Freier Blick über eine einzigartige Naturkulisse
  • Der 110 Meter hohe Alta-Staumauer

Wir wünschen uns einen noch besseren Überblick. Hinter uns liegt ein flacher Bergrücken. Von dort ist die Aussicht bestimmt grandios. Nach kurzer Beratung gehen wir los. Es gibt weder einen Weg noch Markierungen. Intuition ist gefragt und so erreichen wir nach einem leichten Aufstieg das Ziel. Unsere Erwartungen erfüllen sich,

der Blick hinunter in die Schlucht und in die weite Landschaft ist einfach großartig. Weder Bäume noch Sträucher behindern die Sicht. Tief unten schlängelt sich Altaelva durch die felsige Landschaft. Die riesige, ausladende Staumauer liegt wie ein Spielzeug weit unten. Die jetzt tiefstehende Sonne wirft lange Schatten. Auf der nordwestlichen Seite verliert sich der

Blick in den unberührten Weiten der Finnmarksvidda. Lange verharren wir an dieser Stelle und sammeln Eindrücke dieser einzigartigen Naturkulisse. Nach einem langen Tag machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Die großartige Natur am Alta Canyon wird uns immer in Erinnerung bleiben.

  • Ein landschaftlicher Höhepunkt ist der Alta-Canyon, auch Sautso-Canyon genannt, die größte Schlucht in Nordeuropa. Lange verharren wir an dieser Stelle und sammeln Eindrücke dieser einzigartigen Naturkulisse.

Wanderung Alta-Canyon


Ausgangspunkt ist der Ortsteil Elvebacken (s. Karte oben). Von dort biegen wir ins Tverrelvdalen ab. Nach etwa 14 Kilometern erreicht man den bomvei, einen gebührenpflichtigen Weg. Hier muss eine Straßensgebühr entrichtet werden. Nach weiteren zirka fünfzehn Kilometern kann das Auto vor der geschlossenen Schranke geparkt werden. Von dort geht es zu Fuß weiter. Wer die Möglichkeit hat, Fahrräder zu transportieren kann auf der asphaltierten Straße bequem zum Canyon oder zur Staumauer radeln.


In der Sommersaison werden Besichtigungstouren mit dem Bus angeboten. Einzelheiten erfährt man in der TouristInformation Alta..



Schwierigkeitsgrad:
Für alle, die gut zu Fuß sind, auch für Familien mit Kindern geeignet.

Wetter:
Sonnenschein und blauer Himmel sind nicht unbedingt Voraussetzung. Bei Regenwetter ist die Wanderung allerdings nicht zu empfehlen.

Zeit:
Für die Wanderung zum Canyon sollte man den ganzen Tag einplanen.

Entfernung:                                                                            Ausgangspunkt ist die geschlossene Schranke.Von dort aus sind es bis zum Canyon hin und zurück etwa 12 Kilometer.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Regenschutz, Fernglas.

Verpflegung:
Verpflegung und Getränke für den ganzen Tag nicht vergessen.

Karten:
Autokarte Cappelen Troms og Finnmark, Maßstab 1: 400.000.
Statens Kartverk, Veiatlas Norge, Maßstab 1:300.000.




Alta-Museum

  • Alta-Museum

Durch einen Zufall wurden 1973 Überreste einer vorzeitlichen Kultur im Ortsteil Hjemmeluft, der samische Name ist Jiepmaluokta und bedeutet Robbenbucht, in Alta entdeckt. Dabei wurden 42 Felder mit etwa 1500 bis 2000 helleristninge (Felszeichnungen), und sieben Wohnplätze aus der Zeit von 2000 bis 5000 Jahren vor Christus freigelegt. Die jünger datierten Felder liegen zwischen acht und 26 Metern, die älteren zwischen 22 und 26 Metern über dem Meeresspiegel, direkt am Altafjord. Die Bedeutung dieser Fundstellewird durch die Aufnahme in die LISTE DES WELTKULTURERBES DER UNESCO noch unterstrichen. Dieses Feld ist die größte Ansammlung von Felszeichnungen nördlich von Italien.
Im Jahre 1991 wurde das Alta-Museum gebaut und mit der Verwaltung dieser Anlage beauftragt. Das Museum liegt im denkmalgeschützten Gebiet von Hjemmeluft etwa 1,5 Kilometer vom Alta-Zentrum entfernt. 1993 zeichnete der Europarat das Museum mit dem Titel EUROPEAN MUSEUM OF THE YEAR aus.



Eine Fragestellung der Wissenschaft ist: Warum sind gerade in Alta so viele Felszeichnungen entstanden? Ein Grund könnten kleine Ansiedlungen von Menschen gewesen sein, die an der Küste ihre rituellen Kultplätze errichtet hatten. Die Lage im Inneren des Altafjords war besonders günstig. Die durch Gletscher glattgeschliffenen Felsoberflächen wirkten wie Tafeln und waren besonders gut geeignet, um Kulthandlungen vorzunehmen oder Nachrichten in Form von Bildern zu hinterlassen. Je mehr Zeichnungen entstanden, desto mehr erlangte der Ort an Bedeutung für nachfolgende Generationen. Sicher ist, dass Alta über Jahrtausende ein wichtiger Versammlungsort der Kulturen war. Die Wissenschaftler werden noch lange rätseln. Endgültige Klarheit wird es wahrscheinlich niemals geben.

  • Tafeln und Objekte geben Ausjunft über die Geschichte der Finnmark

Ein weiterer bedeutender Fundort aus vorgeschichtlicher Zeit liegt zwischen den Stadtteilen Bukta und Bossekop auf einer kleinen Felsnase des Komsafjells. Es waren steinzeitliche Jäger und Sammler, die hier vor 5000 bis 9000 Jahren die erste nachweisliche Besiedlung Nordeuropas errichtet hatten. Inzwischen sind 250 Wohnplätze zwischen Kvænangen, einem Ort im Norden der Provinz Troms an der Grenze zur Finnmark und dem Weißen Meer (Seitenmeer des Arktischen Ozeans) nachgewiesen.
Nach dem Fundort in Alta wird diese Kultur Komsakultur genannt. Die Siedler kamen wahrscheinlich, nach dem Zurückweichen des Inlandeises aus dem mittelrussischen Raum. Eine zweite Gruppe von Einwanderern besiedelte den südskandinavischen Raum. Sie wird als Fosnakultur bezeichnet.

  • Eine endgültige Deutung dieser Felsritzungen wird es wohl niemals geben


Im Alta-Museum geben neben den Steinzeichnungen, die man von angelegten Wegen aus besichtigt, weitere Themenfelder interessante Einblicke in die Geschichte der Finnmark. Gezeigt werden die Veränderung des Flusses Alta vom Steinzeitalter bis zum Ausbau des Altakraftwerks, die vorchristliche Religion der Samen, die Christianisierung, Militär und Kriegsgeschichte, Kunst aus dem Mittelalter und vieles mehr. In einer gut sortierten Boutique gibt es spannende Bücher und CDs mit dem traditionellen Gesang der Samen, dem Joik , eine musikalische Interpretation der Klänge aus der Natur, zu kaufen.

Weiter Informationen finden Sie im Internet unter www.altamuseum.no

Der zweite Besuch in Alta

Bei unserem zweiten Besuch in Alta sind wir von Kautokeino aus auf der Straße 93 in Richtung Alta gefahren. Die Entfernung beträgt 129 Kilometer. Im Gegensatz zur Europastraße 6, gibt es viel Wald in einer abwechslungsreichen Natur. Zuerst führt die Straße ein längeres Stück am Kautokeinoelva (Fluss Kautokeino) entlang, der durch seiner Größe wie ein langgestreckter See aussieht.

Wir passieren die Fjellstue Mazi Máse; sie lädt regelrecht zur Übernachtung ein. Umgeben ist sie von einer üppigen und interessanten Flora. Angeschlossen ist ein samisches Kunstcenter mit Internat und Ateliers für Maler, Grafiker und Bildhauer. Den höchsten Punkt der Straße erreicht man kurz vor der Suolovuobme Fjellstue mit 418 Metern über dem Meeresspiegel. Weiter geht die Fahrt durch die eindrucksvolle Felslandschaft im Trangdalen, bis man schließlich im Talbereich von Altaelva das Ziel Alta erreicht.

Bei unserer Ankunft empfängt uns ein kalter Wind und Regen. Wir versuchen das kleine Ferienhaus zu mieten, das uns während unseres ersten Aufenthaltes so gut gefallen hat. Leider ist es

  • Die gemietete Hütte auf einem der Campingplätze in Alta.

vermietet. Unser eigentliches Ziel, den Alta Canyon von der Gargia Fjellstue aus zu erreichen, wollen wir aber noch nicht aufgeben. So beziehen wir eine Hütte auf einem der nahegelegenen Campingplätze. Es ist Nachsaison, und der sehr zuvorkommender Besitzer auf dem Platz gewährt uns Rabatt bei längerem Aufenthalt. Wir sind mit der kleinen gemütlichen Ferienhütte sehr zufrieden.

Gargia Fjellstue

  • Gargia Fjellstue
  • Bei einem Rundgang durch das Gebäude sind wir von der geschmackvollen und gemütlichen Einrichtung begeistert.
  • Den typisch norwegischen Stil findet man in allen Räumen.

In den nächsten Tagen ändert sich die Wetterlage nicht wesentlich. Die Sonne unterbricht den Dauerregen nur kurz, so dass wir keine Möglichkeit sehen, unsere geplante Wanderung durchzuführen. Wir fahren an den Altafjord, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Aber auch dieses Vorhaben brechen wir kurz darauf ab. Es ist nebelig und nass. Ein eiskalter Wind bläst uns ins Gesicht, und es macht einfach keinen Spaß, sich in der Natur aufzuhalten. Ein Bummel durch das Einkaufszentrum in Alta ein Stückchen Kuchen, eine Tasse Kaffee und schon sieht die Welt wieder viel besser aus.
Auch ein Besuch im Alta-Museum lohnt sich nicht. Die Wege am Fundort der Steinritzungen sind nass, und Licht für gute Fotos ist nicht vorhanden. Wir stöbern lieber in der Boutique und kaufen einige Bücher über die Kultur der Samen.

Am letzten Tag unseres Aufenthalts besuchen wir die Gargia Fjellstue. Sie liegt 25 Kilometer südlich von Alta am alten Postweg zwischen Alta und Kautokeino. Sie wurde 1852 erbaut, um Reisenden Unterkunft zu bieten. Der alte Postweg ist heute noch vorhanden, kann aber nicht mit PKWs befahren werden. 1966 wurde dafür die neue Provinzstraße 93 eröffnet, eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Orten der Finnmark.

Die heutige Gargia Fjellstue ist nach dem Krieg im Jahr 1947 neu errichtet worden. Das alte Gebäude wurde im Herbst 1944 völlig zerstört.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es für 40 Personen in der Fjellstue und in den angeschlossenen Hütten. Sie ist ganzjährig geöffnet. In der Fjellstue sind wir heute fast die einzigen Gäste. Bei einem Rundgang durch das Gebäude sind wir von der geschmackvollen und gemütlichen Einrichtung begeistert. In einem der Räume sitzt ein älterer Herr, neben ihm eine Katze, die er streichelt. Wir kommen schnell ins Gespräch und erfahren viel über die Menschen in dieser Gegend. Die Frage nach dem Weg zum Canyon beantwortet er so: „Der Weg ist noch ein kurzes Stück befahrbar, er ist aber in einem sehr schlechten Zustand. Dazu ist der Wanderweg über die Vidda nach starken Regenfällen sehr sumpfig. Kleinere Flüsse, die an Regentagen anschwellen, müssen durchwatet werden, und ein Ausblick auf den Canyon kann durch tiefhängende Wolken stark eingeschränkt sein.“ Es ist uns nun klar, diese Wanderung muss auf einen anderen Zeitpunkt verschoben werden.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg die Lyngsalpen zu erkunden.

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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh


 
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