Fotografie - Natur, Kultur und Geschichte
von Gruiten


Fischerdorfmuseum Å
 (Norsk Fiskeværsmuseum)

Bilder aus dem Jahr 2007

Eingang zum Fischereidorfmuseum Å


Museumszentrum
2007 sind wir wieder für einige Wochen auf den Lofoten. Wir haben für die Zeit in dem kleinen Fischerdorf Sørvågen eine  gemütliche Hütte gefunden. Um mehr über Kultur und Geschichte der Lofotinger zu erfahren besuchen wir das  Fischerdorfmuseum Å. Ein paar Autominuten und wir haben den Parkplatz in Å erreicht. Von dort sind es etwa drei Minuten Fußweg bis zum Museumszentrum. 

Ausstellungen und historische Gebäude
Das Norwegische Fischerdorfmuseum zeigt über 150 Jahre alte Küstengebäude wie Bootshaus, Tranölfabrik, Wohnung, Schmiede, Postamt, Fischerhütte und Bäckerei. Diese Anlagen veranschaulichen das Leben sowie den Alltag in der Region zwischen 1840 und 1962.

Aktivitäten und Führungen
Im Sommer erleben Besucher traditionelle Handwerkskünste live, darunter sind Schmiedearbeiten, Tranölherstellung, Farbpulvergewinnung oder Textilarbeiten. Von Juni bis September betreibt das Museum eine historische Bäckerei mit Steinofen aus dem Jahr 1878 in der frisches Brot und Zimtschnecken gebacken werden. Das angeschlossene Café serviert dazu Kaffee und hausgemachten Kuchen. Im Museumsshop und der ganzjährig geöffneten „Gammelbutikken“ finden man zudem regionale Souvenirs, praktische und nützliche Artikel sowie traditionelle auf den Lofoten gefertigte Wollpullover.


Ein Rundgang durch das gesamte, fast komplett als Freilichtmuseum erhaltene Fischerdorf Å lohnt sich besonders für Kultur- und Geschichtsinteressierte.

Weitere Informationen finden Sie auf:
https://www.museumnord.no/vare-museer/norsk-fiskevaersmuseum/




Rundgang Bootshaus


Das Fischerdorfmuseum besteht aus neun Häusern die alle eine eigene Thematik haben. Wir fangen mit dem größten, dem Bootshaus an. Vor dem alten Holzhaus stehen alte Motoren die ihre Zeit als Schiffmotoren schon länger hinter sich haben und dem Rost überlassen werden.
Ein schmaler Gang führt ins Innere. Rechts und links hängen Netze an den Wänden. Fotografien die von der Vergangenheit des Dorfes erzählen geben Aufschluss vom harten Leben um 1900. Funkgerät, Telefon, Sonargerät und usw. hängen an der Wand. Ein altes Fischerboot mit zwei zurechtgemachten Puppen weckt unser Interesse. Ein ausgemustertes Steuerhaus eines kleinen Fischerbootes steht abseits in einer Nische und so geht es auch weiter. Viele tausend Sammlerstücke füllen den Ausstellungsbereich.
Eine Etage höher in einem größeren Ausstellungsraum ein ähnliches Bild. Auch hier hängen viele Netze in allen Größen an den Wänden. Sehr alte Holzfässer in die man Fische eingelegt und haltbar gemacht hat sieht man überall. Eine Überraschend für uns ist ein abseits gelegenen Teil des Raumes. Dort laden Sitzbänke und Tische zum Verweilen ein. Wir vermuten, dass hier Vorträge oder Kurse abgehalten werden. Es kann aber auch sein dass eine Spielecke für Kinder eingerichtet wurde.

Der  Draug
In einer Ecke entdecken wir eine seltsam aussehende Figur. Sie ist mit Angelschnüren und Fischernetzen bedeckt. Ein Gesicht ist nicht zu erkennen. Ein grün leuchtendes Auge und ein weit geöffneter Mund erzeugen einen schrecklichen Eindruck. Weit ausgestreckte Arme lassen vermuten, dass dieses menschliche Wesen einen Schrei ausstößt. Die Figur ist der Draug. Er ist ein Ertrunkener und Widergänger, der seine Arme in die Luft streckt und laut um Hilfe ruft. Das Meer gibt ihn aber nicht frei. Er tritt furchterregend hässlich, ohne Kopf in einem halben Boot mit zerrissenen Segeln sitzend, auf. "Der Fischer, der einem Draug begegnet, ist kaum einen Wellenschlag vom Tod entfernt“, so wird berichtet.


Fotografien die von der Vergangenheit des Dorfes erzählen geben Aufschluss vom harten Leben um 1900.


Lebertranfabrik, Schmiede, Färberei, Handweberei, Schusterei und die Bäckerei.

Es ist einfach nicht möglich die Ausstellungsstücke aller Häuser zu beschreiben. Aber ein Produkt kennt vielleicht jeder, nämlich Lebertran ein Öl, das aus den Lebern von Kabeljau und ähnlichen Fischen gewonnen wird. Dieses Öl wird auch heute noch auf den Lofoten hergestellt. 
Bei unserem Rundgang stellen wir fest, dass auch zur damaligen Zeit die meisten auch heute noch bekannten Handwerksarten für die Notwendigkeiten des tägliche Leben vertreten war. Ein Besuch dieses Museums ist auf jeden Fall zu empfehlen. Hier hat man die Möglichkeit tief in die Kultur der Lofotinger einzutauchen.


Tørrfiskmuseum

Das Tørrfiskmuseum befindet sich in einer alten Lagerhalle am Hafen.


Das Lofoten Tørrfiskmuseum (Lofoten Stockfisch Museum) ist in einer historischen Fischbrygge (Lagerhalle am Hafen) untergebracht und gehört zum Fischerdorfmuseum. Stockfisch prägte seit Jahrhunderten die Fischereikultur in Nordnorwegen – das Museum zeigt nicht nur technische Details, sondern auch soziale Aspekte des Fischerlebens. Bei einer Führung erhalten Besucher einen Einblick in die Geschichte der ältesten Exportware Norwegens, die bereits im 8. Jahrhundert hergestellt wurde.
Neben allerlei Handwerkszeug zur traditionellen Stockfischproduktion bekommt man auch einen Einblick in die unterschiedlichen Qualitätsanforderungen des Stockfisches.  Außerdem gibt es Filmvorführungen mit deutschen oder englischen Untertiteln, die das Arbeitsleben der norwegischen Fischer und die Trocknung im Detail zeigen.

Es ist uns bewusst, dass es noch vieles mehr zu berichten gibt, aber der Stoff ist einfach zu umfangreich um ihn auch nur annähernd auf einer Seite im Internet zu bewältigen. Die Fotografien wurden im Jahr 2007 gemacht. Es ist möglich, dass sich im Laufe der Zeit einiges verändert hat. Trotzdem glauben wir einen kleinen Einblick in das Leben und die Gewohnheiten der Menschen gegeben zu haben.

Zum Schluss möchten wir noch von einem kleinen mit Schreibmaschine geschriebenen Text, den wir im Museum gefunden haben berichten.

Hast du vom Abenteuer des Teufels in der Nuss gehört?


Ein kleiner Text mit einer typisch norwegische Geschichte

Ja, es war einmal ein Junge, der ging auf einer Straße. Da fand er eine wurmstichige Nuss (mit einem kleinen Loch darin). Kurz darauf traf er den Fanden (Teufel). Es gelang ihm, den Teufel in die Nuss zu locken und einen Holzpfropfen in das Loch zu stecken. Dann ging er in die Schmiede und bat den Schmied die Nuss mit dem Hammer zu zerschlagen. Der große, kräftige Schmied legte die Nuss auf den Amboss und schlug mit dem Hammer darauf. Aber die Nuss war zu hart. Dann nahm er den großen Hammer, aber selbst dann ließ sich die Nuss nicht öffnen. Da wurde der Schmied wütend, holte einen großen Vorschlaghammer und schlug mit voller Wucht auf die Nuss. Daraufhin krachte es wie beim einem Gewitter und bei dieser „Explosion“ flog das gesamte Dach der Schmiede in die Luft. „Ich glaube der Teufel war in der Nuss, sagte der Schmied". „Ja, das war er“, antwortete der Junge.

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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh

 
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