Aigues-Mortes – Mittelalterliche Festungsstadt
Ein Tag voll mit Geschichte, Kultur und Überraschungen.
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Die Stadt Aigues-Mortes
Staunend stehen wir vor der riesigen wehrhaften Stadtmauer und ich kann mich nicht erinnern etwas ähnliches schon einmal gesehen zu haben. Sie umschließt Aigues-Mortes vollständig. Für mich kaum vorstellbar das man im 13. Jahrhundert in der Lage war ein solches Bollwerk zu errichten.
Wir betreten die Stadt durch eines der riesigen Stadttore „La Porte des Moulins". Unser Ziel ist es Aigues-Mortes auf der Stadtmauer einmal zu umrunden. Dafür müssen wir auf die gegenüberliegende Seite zum Hauptturm, der Tour de Constance. Dort besteht die Möglichkeit gegen eine Eintrittsgebühr die Stadtmauer zu betreten.
Doch zuerst gehen wir durch die „Rue Théaulon", einer ruhigen Straße mit kleinen Geschäften und Cafés. Sie führt zum „Place Saint Louis" dem Mittelpunkt der Stadt. Dort befindet sich das Rathaus und und in der Touristeninformation bekommt man bei Fragen Hilfe.
Geschäfte, Cafés und Restaurants warten auf Kundschaft. Großflächige Sonnenschirme und an den Seiten Platanen schützen vor der grellen Sonne. Die Leute unterhalten sich, genießen den Wein und die köstlichen Speisen. Auch wir setzen uns an einen Tisch, essen und trinken eine Kleinigkeit und sind angetan von dieser wunderbaren Stimmung. Direkt neben uns spielt jemand auf einer Gitarre. Wir bedanken uns und ziehen weiter um unser Ziel die Stadtmauer zu erreichen.
Notre-Dame-des-Sablons
Auf dem Weg zur Stadtmauer liegt die gotischen Kirche „Notre-Dame-des-Sablons". Einen Blick ins Innere dieses Gotteshausen lassen wir uns nicht entgehen. Die Einrichtung ist schlicht, an kleinere Seitenaltäre besteht die Möglichkeit zu beten. Wir verweilen einen kurzen Moment in der angenehmen Kühle und genießen die Ruhe und Stille in diesem sakralen Raum. Danach machen wir uns auf den Weg zum Garnisonsviertel.
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Tour de Constance
Das Garnisonsviertel mit der Tour de Constance, den Kasernen, der Gouverneursresidenz und dem Waffenplatz liegt im Nordwesten der Stadt. Dort starten wir den Rundgang auf der Stadtmauer.
Über einen von der Verteidigungsmauer umgebenen Hof erreicht man die Gouverneursresidenz. Nachdem wir Eintrittskarten gelöst haben ist der Weg frei für den Rundgang. Zuerst gelangen wir zum ersten Teil des Rundgangs der Tour de Constance. Der Name bedeutet nicht etwa Konstanzenturm, sondern Turm der Beständigkeit und ist auf den Eindruck, den der Bau hervorruft, zurückzuführen. Der Rundbau hat einen Durchmesser von 22 Metern. Die Gesamthöhe misst 33 Meter.
Tour de Constance besteht aus einem unterirdischen Verlies, einem unteren und oberen Saal und einer Plattform mit Dachturm. Der Aufstieg erfolgt über eine seitliche Wendeltreppe in einem runden Treppenhaus. Das unterirdische Verlies kann nicht besichtigt werden. Der kreisförmige untere Saal besitzt ein zwölfteiliges Kreuzrippengewölbe. Im Norden bildet ein Doppeltor den Eingang. Das Innentor kann durch ein hölzernes Fallgitter verschlossen werden.
1868 wurde ein Kamin mit Backofen eingebaut. In der Metalllaterne auf dem Dachturm brannte ein Feuer das den Schiffen als Leuchtfeuer diente, und auf dem Turm stand immer ein Wachtposten der das Meer beobachtete. Er hatte die Aufgabe Schiffe die vorbeifuhren zu melden um so Warensteuern zu erheben.
Es gibt keine Überlieferung, dass der Turm jemals bewohnt war. Er diente wahrscheinlich nur der Verteidigung und Sicherung eines größeren und noch wichtigeren Gebäudes. Genaues ist nicht bekannt. Ab dem 14. Jahrhundert wurde der Turm dann als Gefängnis benutzt. Diese Funktion sollte er behielt er bis kurz vor derr französischen Revolution.
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Die Stadtmauer
Nachdem wir Tour de Constance besichtigt haben machen wir uns auf den Weg Aigues-Mortes auf der Stadtmauer zu umrunden. Vor uns liegt ein 1,62 Kilometer langer Weg. Hinzu kommen zehn Torbauten, die zu besichtigen sind. Auf schmalen Laufwegen, alle mit Geländern gesichert, haben wir jederzeit einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Die meisten Torbauten sind heute Ausstellungsräume mit Schautafeln mit Erklärungen. Wer will kann diese Torbauten auch außen umgehen mit einer Ausnahme, der Tour de Sel. Mehr Infos über die Torbauten stehen auf der Seite von Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Aigues-Mortes.
Nach einem langen Tag erreichen wir am späten Nachmittag müde wieder unseren Ausgangspunkt die Tour de Constance. Ein erlebnisreicher Tag mit außergewöhnlichen Erlebnissen geht zu Ende. Wir sind uns aber einig, dass es ein Gewinn war Aigues-Mortes gesehen und erlebt zu haben.
Fleur de Sel de Camargue
Beim Gang auf der Stadtmauer sieht man im Süden die Salins du Midi. Die farbige Vielfalt dieser Salzflächen ist beeindruckend. Die Rosa gefärbten Wasserflächen erklären sich so: Bei hohen Temperaturen und gestiegenem Salzgehalt vermehren sich rotgefärbte Schwefelbakterien und sorgen für einen rosa Farbton.
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten um die Salines zu besichtigen. Eine bequeme und beliebte Methode ist eine kleine Lorenbahn mit der man durch die Betriebsanlage gefahren wird.
Die Companie des Salins du Midi beschreibt ihren Betrieb wie unten aufgeführt.
| Eine Figur aus Salzkristallen zu besichtigen im |
Die Festungsstadt Aigues-Mortes gehört zu einer der schönsten und der am besten erhaltenen mittelalterlichen Militäranlagen in Frankreich.
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Textteile und Fotos copyright E. u. P. Westerwalbesloh