Kalk und Natur
Industrie und Vegetation
Das Buch Im Gesteins, Herausgeber ist der Bergische Geschichtsverein, gibt Aufschluss über die Schönheit eines einzigartigen Bereichs des ehemaligen Neandertals. Die Kalkindustrie, die durch den Abbau von Kalkstein in der Vergangenheit das Gesicht des Neandertals unwiderruflich verändert hat, ist heute noch aktiv. Kalkstein wird auch weiterhin abgebaut, weil das Produkt Kalk ein wichtiger Rohstoff für die Industrie ist.
Die inzwischen stillgelegten Gruben stehen teilweise unter Naturschutz. Hier siedeln sich inzwischen wieder unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten an. In besonders geschützten Bereichen haben Spaziergänger keinen Zutritt. Nur bei Führungen von Naturschutzvereinen hat man die Möglichkeit die stillgelegten Gruben zu besichtigen. Interessierte können sich bei den Naturschutzvereinen, im Museum Zeittunnel in Wülfrath oder Im Internet über Termine informieren.
Im Museum Zeittunnel wird auf eindrucksvolle und spannende Art 400 Millionen Jahre Erdgeschichte gezeigt. Der Besuch ist ein Erlebnis.
Öffnungszeiten und weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite https://zeittunnel.com
Vom Kalk zur Vegetation |
Schon 1835 hat Heinrich Bongard, Arzt in Erkrath, ein Buch über eine Wanderung zur Neanderhöhle herausgegeben. Er machte auf den Pflanzenreichtum in der damaligen Düsselklamm aufmerksam und befasste sich mit der Geologie. Künstler der Düsseldorfer Malerschule zogen ins Neandertal, um das Gesteins (alter Name) zu malen.
Der Kalksteinabbau begann wohl schon im Mittelalter. Ein Zeugnis ist der teilweise rekonstruierte Kalkofen Huppertsbracken. Seit Beginn des industriellen Kalksteinabbaus Mitte des 19. Jahrhunderts, hat sich die Landschaft des Neandertals zusehends verändert. Bürger der Gemeinden Erkrath, Mettmann und Gruiten gründeten 1920 zusammen mit Düsseldorf und Wuppertal-Elberfeld den Naturschutzverein Neandertal. So begann der Schutz der Natur bis hin zum Museumsbau und dem Erhalt der Funde.
Vollkommen verändert erholt sich die Natur und erobert ihren Bereich zurück. Spaziergänger dürfen sich an der üppigen Vegetation und dem schönen Baumbestand erfreuen. Mit Glück entdeckt man auch selten gewordene Pflanzen.
Jegliches Mitnehmen oder Pflücken von Pflanzen oder Wildblumen in Naturschutzgebieten ist verboten. Doch fotografieren macht jedem Liebhaber Freude, außerdem verblüht ein Foto nicht.
Schmetterlinge
In Sagen und Mythen ist der Schmetterling seit heidnischer Zeit beheimatet. Als Seelenwanderer war er gefürchtet, aber auch verehrt. Für uns beginnt der Frühling mit dem ersten Falter, der uns begegnet. Wenn grüne Wiesen die Grautöne des Winters ablösen, fällt der Zitronenfalter besonders ins Auge. Eine wieder auferstandene Seele, die an den ewigen Kreislauf des Lebens erinnert.
So wie die Natur immer wieder in vielen Fassetten neu entsteht, so kann man auch den Schmetterling betrachten. Im Werden durch die Metamorphose erstrahlt er in herrlich verschiedenen Kleidern, und wir stehen staunend davor. Jedes Jahr, vom Frühling bis zum Herbst, entdecken wir diese schillernden kleinen Flieger aufs Neue. Wichtig sind Nischen mit passenden Pflanzen, wo Schmetterlinge Raum und Nahrung zum Überleben finden. Die wenig geliebte Brennnessel ist zum Beispiel eine wichtige Pflanze für Schmetterlinge und deren Raupen. Die Monokulturen sollten zurückgefahren werden und an den Ackerränder sollten wieder Wildpflanzen wachsen. Das wäre ein kleiner Anfang, um das Artensterben aufzuhalten.
Die unten abgebildeten Schmetterlinge wurden alle im Land der Düssel fotografiert. Wir haben dabei festgestellt, dass einige Arten schon länger von uns nicht mehr gesehen wurden.
(Wir hoffen, dass wir den Schmetterlingen richtige Namen gegeben haben. Wenn nicht korrigieren Sie uns.)
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Copyright Text und Fotos E. u. P. Westerwalbesloh